Die Natur beschenkt uns mit ruhigem, leicht trübem Wetter. Herbst eben. Überall liegen Blätter auf dem Boden und erinnern uns an das, was war. Jedes Blatt ist ein Andenken an den vergangenen Sommer. Jedes Blatt auf dem Boden, noch ein wenig grün oder bereits in allen möglichen Brauntönen schimmernd, führt uns auf unmissverständliche Art und Weise die eigene Endlichkeit vor. Jedes Jahr aufs Neue. Verdrängen tun wir es trotzdem, dass jede und jeder von uns irgendwann ein Blatt auf dem Boden sein wird. Der Lauf der Dinge.
Ohne Wind oder Regenwetter, ist es heute einfach nur einer dieser ganz normalen trüben Herbsttage, die wir alle gut kennen. Genauso fällt mir ein buntes Blatt im fast einheitlichen Braun des Laubhaufens nur deshalb auf, weil ich mir die Zeit nehme und genau hinschaue.
Heute Morgen lag ein schmales Nebelband über den Feldern, tauchte die Landschaft in ein geheimnisvolles Bild. Die Natur hat zu dieser Jahreszeit ihre wunderschönen Seiten. Nebel ist ein Zustand, der mir stets gut gefällt. Alles sieht aus, als sei es in Watte gepackt. Ebenfalls kommt der Eindruck auf, dass ein kleines bisschen Sorgen und Nöte außen vor bleiben. Ruhe, oder besser Zeitlupe, sind die hervorherrschenden Gedanken, die ich damit verbinde. Versteht ihr, was ich meine?
Neulich hatte ich im WhatsApp-Status das Foto von einer Sportsfreundin, welches sie auf der Alb aufgenommen hatte. Es zeigte den Nebel im Tal. Sie war gar nicht auf die Idee gekommen, wie sie mir später berichtete, dass nicht überall die Sonne, wie bei ihr, scheinen würde. Tja, die Welt zeigt sich je nach Standort einfach von ganz anderen Seiten. Falls das noch einmal bewiesen werden müsste. Was es natürlich nicht tut. Wir wissen alle, wie es sich verhält, vergessen nur allzu oft, dass die Natur ein paar Meter entfernt ganz anders aussehen kann.

