Meine Dienstzeit ist längst vorbei und ich packe zusammen. Vorher klicke ich schnell auf den Button: Update jetzt durchführen. Seit dem Mittag klicke ich immer wieder auf: Update später durchführen. Das hätte ich besser nicht tun sollen, wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt. Erfahrungsgemäß ist eine Verschiebung nie gut. Ob sofort, später oder morgen, alles unglücklich, besonders, wenn der nächste Tag mit einem Onlinemeeting startet. Die Entschuldigung: Update, für eine verspätete Teilnahme, wird in der Regel mit einem: kenne ich, quittiert. Das ist dasselbe, wie die Ausrede: ich stand im Stau oder die S-Bahn kam nicht. Das geht in Stuggidings immer.
Die Punkte drehen sich im Kreis. Es dauert länger als gewöhnlich. Natürlich ist mein Zeitgefühl an dieser Stelle sehr unpräzise. Was für eine dämliche Idee ist es gewesen, nicht schon viel früher auf den Button: Update jetzt durchführen, gedrückt zu haben. Ich starre auf den Monitor meines Laptops. Hypnotisiere ihn, was wenig hilfreich ist und überlege zum x-ten Mal, wie viel Zeit ich bereits in dieser Wartehaltung in den letzten Jahren verbracht habe. Bestimmt gibt es Statistiken dazu. Ähnlich wie bei denen, wo der Bierkonsum pro Kopf gemessen oder Butterverbrauch in Kilo aufgelistet wird.
Zum Glück bin ich nicht allein, sondern habe nette Unterhaltung. Sie, meine Unterhaltung, war ebenfalls im Begriff zu gehen, als sie ein verspäteter Anruf ereilte. Ebenfalls keine gute Idee, das Gespräch noch anzunehmen. Wir teilen unser Schicksal. Sie leistet mir nach ihrer Gesprächsbeendigung so lange Gesellschaft, bis wir gemeinsam die heiligen Hallen verlassen können.
Unten, vor der Tür trennen sich unsere Wege. Sie hat eine Abenteuerfahrt mit dem ÖPNV vor sich und ich bin gespannt, was die Straßen hergeben. Im Großstadtdschungel des Feierabendverkehrs passiert schließlich einiges. Wahrscheinlich liegt es in unserer Natur, dass wir stets eine Herausforderung bestehen müssen.

