#86 Abwesenheit

Berufsalltag im Vorurlaubsmodus. Im Vorurlaubsmodus will noch so viel, wie es irgend geht, erledigt werden. Dabei besteht meine persönliche to-do-Liste im Wesentlichen aus drei Aufgaben. Da ist Punkt a) die Latte an Mails, die beantwortet, sortiert oder archiviert sein möchten – also das Mailpostfach – aufräumen. Das ist schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb notwendig, um bei der Rückkehr nicht erschlagen zu werden. Der unheilvolle Blick auf die Anzahl ungelesener Nachrichten treibt einer Schreibtischtäterin, so wie ich eine bin, die Tränen in die Augen. Nein, quatsch. Mich davon unterkriegen zu lassen, würde mir nicht gut anstehen.

Dennoch halte ich es damit, dass Punkt a) einigermaßen erledigt ist. Denn es gesellt sich neben der digitalen Ablage auch Punkt b) das Aufräumen des physischen Umfelds dazu. Da ich sowieso nicht ohne ein gewisses Maß an Ordnung funktioniere, kann ich hier schnell einen Knopf dranmachen. Dieses Mal finde ich in meiner Schreibtischschublade noch ein einsames Halsbonbon. Es ist schon ein ganz klein wenig bröckelig aber ansonsten noch gut in Schuss. Ich stecke es mir in den Mund. Sogleich breitet sich sein ordentlicher Menthol-Geschmack aus, während ich genüsslich vor mich hin lutsche.

Bleibt dann noch Punkt c) und der beschäftigt sich mit einer einigermaßen planvollen Organisation meines ersten Arbeitstags, soweit ich das überhaupt in der Hand habe. Nun gut – die Idee zählt. Sind all diese kleinen und größeren Dinge erledigt, die anstehenden Aufgaben sinnvoll verteilt, dann ist der Moment gekommen, der der schönste ist am gesamten Urlaub: der erste freie Abend. Die Ferien liegen gänzlich unberührt und in freudiger Erwartung komplett vor mir. Aus dem Büromensch wird 24/7 der Privatmensch. Bin gespannt, welches Abenteuer ich in den nächsten Tagen erleben werden, denn „Traveling with Deutsche Bahn“ ist angesagt. Ein Versprechen auf Nervenkitzel a la Dschungelcamp – was wäre ich ohne Herausforderungen?

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