#209 Obst und lichter Schatten

Besonders gut gefällt es mir, wenn das Sonnenlicht sich durch das Blätterwerk von Busch und Baum drängelt und einen Schatten wirft. Im lauen Windzug bewegt sich dieser, spielt mit den Formen, die er annimmt. Manchmal wechselt auch die Farbe, je nachdem was das Licht reflektiert. Schließlich sitze ich nach getaner Arbeit draußen, beobachte ein wenig die Lichtspiele, ohne mich beim Schreiben aufhalten zu lassen.

Mein Tag beginnt damit, dass der Brötchennotstand ausbricht. Eine Bäckerei hatte gestern Sommerfest und demzufolge heute zu, wie mich der Zettel an der Ladentür informiert. Sehr löblich, wie ich meine. Da ich ziemlich spät dran für meinen sonntäglichen Brötchenkauf fürs Frühstück bin, habe ich bei Bäckereien zwei und drei ebenfalls kein Glück. Alles restlos ausverkauft. Eine Feier, die offensichtlich Wellen schlägt und mich und meine Umgebung des sonntäglichen Frühstücks beraubt. Allerdings ist das wahrlich nicht schlimm, als Alternative gibt es halt Müsli. Gestärkt widme ich mich meiner Tagesaufgabe.

Heute muss meine Marillenernte (#198 Marille) verarbeitet werden. Dazu krame ich alle erdenklichen Einmachgläser hervor, die ich finden kann und starte mit Früchte kochen und gleichzeitigem Gläser sterilisieren. Ich bin etwas skeptisch, ob deren Fassungsvermögen für die Menge an Obst reicht. Mache mir darüber jedoch nur kurz Gedanken und fange einfach an. Es duftet herrlich nach Marillen, als ich den Topfdeckel anhebe, um umzurühren. Ich mache es mir einfach. Anstatt mühselig Kerne auszustechen, koche ich das Obst im Ganzen und streiche es später durch ein Sieb. Das funktioniert gut. Beim Rühren fällt mir ein, dass vielleicht auch noch ein paar Feigen reif sein könnten. Dem ist so und ich schnipple sie klein. Sie kommen später in den Topf. Irgendwann ist die gewünschte Konsistenz erreicht und ich kann abfüllen. Wenn das kein Augenmaß ist. Alle Gläser sind voll und der Topf leer. Wer sagt es denn.

Teilen:

Weitere Beiträge

#643 aufs Maul geschaut

Cafés und andere gesellige Orte, wie Kneipen, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel, sind geeignet, fernab sozialer Medien, „dem Volk aufs Maul zu

Weiterlesen