#214 Unkenrufe

Viele Jahre hat es gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich selber dafür verantwortlich bin, wie es mir geht. Also im Großen und Ganzen. Verstanden ist an dieser Stelle vielleicht auch das falsche Wort. Ich glaube, es muss eher heißen, bis ich verinnerlicht habe, dass ich mein persönliches Glück selber in der Hand habe. Genau. Verinnerlicht, das beschreibt es treffender. Zwischen dem reinen Verständnis und dem, wie man das positive Denken umsetzt, liegt leider ein breiter, tiefer Graben und dieser heißt Lernprozess.

Was nützt es mir, wenn ich es theoretisch weiß? Ja, ja sagen, wenn gute Ratschläge in diese Richtung mich erreichen, ich aber nicht in der Lage bin, die Unkenrufe abzustellen. Es ist gleichermaßen simpel wie unglaublich schwer, überwiegend positiv durchs Leben zu gehen. Der Lernprozess, von dem ich Eingangs spreche, ist schmerzhaft. Und ich stand schon oft vor der Entscheidung, in welche Richtung ich mich drehe. Jammere ich weiter oder sage ich: halb so wild und mache mit einer anderen Sache weiter. Das ist entscheidend aber, wie gesagt, ich für meinen Teil musste das erst lernen.

Übrigens auch – und das geht damit einher – meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Die eigenen Entscheidungen, für die auch nur ich die Verantwortung übernehmen kann und muss. Das Schöne daran ist, dass dieser Twist im Kopf automatisch und ohne Zutun das Selbstbewusstsein stärkt. Ich kann etwas alleine tun. Ich kann entscheiden und mir geht es gut dabei. Was für ein besseres Gefühl könnte es hierbei schon geben? Das bedeutet nicht, dass darunter unglückliche oder auch falsche waren. Manchmal gehe ich auch einfach nicht klug an eine Sache ran. Auch das passiert. Da ich dann immer nur mir selber die Verantwortung dafür geben kann, interessiert es mich schnell nicht mehr oder ich habe die Möglichkeit, es einfach besser zu machen.

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