#228 in der Stadt

Als ich heute mein Rad am Radständer anschließe, blitzt eine Erinnerung auf. Vor vielen, vielen Jahren habe ich es mal erlebt, dass mein Rad durch eine andere Kette abgeschlossen war. Da habe ich ganz schön dumm aus der Wäsche geschaut, kann ich euch sagen. Schließlich kam ich nicht weg. Meine Freundin und ich waren ratlos. Ein Versehen? Ein Streich? Das komisch ist, dass ich mich überhaupt nicht mehr dran erinnern kann, wie die Geschichte ausgegangen ist. Aber so ist das wohl mit dem Gedächtnis. Ich glaube, wir haben uns Hilfe geholt und irgendwer hat das Schloss aufgebrochen oder so. Keine Ahnung.

Ich laufe an einer Boutique vorbei, deren Verkäuferin mit braungebrannten Beinen, weißer Shorts und knallgrünem T-Shirt am Eingang steht und raucht. Auf meinem Rückweg steht sie immer noch rauchend an derselben Stelle. Scheinbar unbeweglich.

Ich besorge den Kniffelblock für den Urlaub (#227 Ruhe). Die Spielwarenabteilung des Fachgeschäfts befindet sich in der ersten Etage. Schon auf dem Treppenabsatz werde ich zum Thema hingeführt. Hier sind die brandaktuellen Begehrlichkeiten ausgestellt. Und auch ansonsten, bleiben keine Wünsche offen. Von Holzeisenbahn bis Spielesammlung, von Puppenkleidern, Sandelsachen, Kuscheltieren, Barbies, Matchboxautos und, und, und bis zu meinem Ersatzteil. Im zweiten Obergeschoss gibt es Legos. Es macht mir Spaß durch die Gänge zu schlendern und ein wenig rum zu schauen. Dabei gibt es viel zu entdecken. Bei manchen Spielsachen kommt ein wenig Wehmut auf.

Es gibt sogar vegane Knete, stelle ich bei meiner Erkundungstour fest. Mir war bisher nicht bewusst, dass Knete ein tierisches Produkt ist. Oder vegetarisch? Ich erledige alles, was ich sonst noch brauche. Geburtstagskarten stehe ebenfalls auf meiner Liste. Ich brauche ganze fünf Stück. Am Ende bin ich so viel Geld los, dass ich umgerechnet in D-Mark gut hätte davon Essen gehen können. Zugegeben, der Vergleich hinkt ein wenig.

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