Ich finde meinen Gartenfrosch außerhalb seines Habitats auf dem Rücken liegend neben dem Waschzuberteich. Aus dem Gras glotzt er mich mit vorwurfsvollen Augen an. Wie er da wohl hingekommen ist? Bewegungsunfähig sollte er eigentlich, auf einem Stein hockend, sein Reich überblicken. Bewegungsunfähig sollte er eigentlich, auf einem Stein hockend, sein Reich überblicken.
Heute ist seit langer Zeit wieder mal ein Tag, an dem ich mich für ein paar Stunden der Gartenarbeit hingeben kann. Das genieße ich sehr nach den letztlich vielen Stunden, die ich vor dem PC verbracht habe. Arbeit mit den Händen und die Vorfreude auf den wunderbaren Duft nach frisch geschnittenem Rasen in der Nase, lege ich mit dem Mähen los. Bevor ich starten kann, muss zunächst die Deko zur Seite geräumt werden, die ich anders als im Haus, draußen rumliegen habe. Eine große Wurzel, die ich vom nahegelegenen Fluss hergeschleppt habe, die Vogeltränke, Glasstehlen und sowas halt. Das alles sind geübte Handgriffe. Die Vorgehensweise ist immer gleich und der Rhythmus der Routine strahlt eine gewisse Ruhe auf mich aus. Die Klematis hat das feuchtwarme Wetter gut genutzt und streitet sich mit dem Efeu um den besten Platz. Ebenso zahlreich haben sich die Nacktschnecken vermehrt, für die allerdings heute kein guter Tag ist.
Sehr zufrieden blicke ich später auf mein Werk, gönne mir ein Eis in der Sonne. Dabei gehe ich im Kopf meine to-do-Liste für den restlichen Tag durch. Als nächstes steht Probepacken am Rad darauf. Also hole ich mein Gravelbike aus dem Keller und befestige vorne die Lenkertasche und die Arschrakete an der Sattelstütze. Mit Rucksack und Trinkflasche werde ich in den zwei Wochen unserer Radtour mit rund 10 Kilogramm Gepäck unterwegs sein. Ich habe mich extra auf die Waage gestellt, um zu schauen, was auf mich zukommt. Das ist viel und wenig zugleich und ein leichtes Kribbeln breitet sich wohlig in mir aus.