Ich schlage meine blaue Kladde auf und lege das lose Blatt bei dem eine Seite liniert, die andere kariert ist an die Stelle, wo ich auf der blanko Seite weiter schreiben möchte. Den Kugelschreiber hat meine Begleitung okkupiert und so krame ich in meinem Rucksack nach einem zweiten, vom dem ich weiß, dass er da ist. Ich finde ihn. Dummer Weise funktioniert er nicht mehr. Ich kritzle Kreise auf ein Schmierpapier. Nichts. Baue die Mine aus und wieder ein. Nichts. Was hätte es auch bringen sollen? Kritzle weiter. Halte seine Spitze unter den Strahl des Wasserhahns in der Küche. Nichts. Zu guter Letzt setze ich mich an mein Tablet und beginne zu schreiben. Schade, denke ich, der Stift war angenehm in der Hand zu halten (#19 Glühwurm).
Es ist etwas anderes, mit der Hand zu schreiben als mit einer Tastatur. Ständig wird ein Wort, richtig oder falsch geschrieben, markiert. Also für mein Dafürhalten falsch, meine ich. Gedanken lenken meine Schreibhand in unterschiedlichem Tempo. Bei Benutzung der Tastatur korrigiere ich viel schneller das, was ich schreibe. Wenn ich allerdings mein Handgeschriebenes übertrage, bin ich oft überrascht, dass ich etwas ganz anderes notiert habe, als ich bei der Übertragung und mäßig genauem Hinschauen denke, geschrieben zu haben. Spannend für mich, das zu beobachten.
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Es ist einfach nur anders. Als ich diesen Überlegungen nachhänge, reißt mich meine Begleitung aus dem Sinnieren und verlangt meine Aufmerksamkeit. Ich gewähre sie bereitwillig, denn ich habe es versprochen.
Jedoch nicht sofort. Ich kann einen Gedanken- oder Schreibfluss nicht ohne weiteres unterbrechen. Das wäre so, als würde ich abrupt stürzen oder unsacht umknicken. Ich brauche ein wenig Zeit zum auftauchen. Das Bild habe ich in diesen Situationen immer vor meinem inneren Auge. Ich bewege mich von einem Element in ein anderes.