Abrupt hatte der Sommer aufgehört zu existieren und der Herbst macht sich mit Novemberwetter breit. So jedenfalls wurde es uns erzählt, denn wir waren zu dieser Zeit noch im Urlaub. Das ist jetzt zwei Wochen her und wir nun mittlerweile ebenfalls mittendrin.
Die Heizung läuft, der Himmel ist bleigrau. Es regnet nicht mehr, was ein Fortschritt ist. Ich stehe am Fenster und schaue in den Garten. Zwei meiner Rosen haben beschlossen, ein weiteres Mal zu blühen. Darunter auch ‚Augusta-Louise‘. Emsig wehrt sie sich mit ihren rosaroten Blütenblättern gegen die graue Stimmung des Tages.
Ich zücke mein Handy, um die letzten Knospen der Blühwilligen festzuhalten. Offensichtlich bin ich nicht die einzige, die sich an ihrem Erscheinen erfreut. Den Käfer hatte ich beim ersten Blick gesehen. Die Laus erst nach dem Foto. Ob der Käfer zu den fresswütigen Gesellen von neulich gehört (#203 Käfer)? Möglich.
Ich muss das Efeu zurück schneiden, überlege ich, wenn ich keinen Ärger riskieren möchte. Es wächst unaufhörlich vor sich hin und überwuchert bald den Eingang zur Tiefgarage.
Diese Gedanken beschäftigen mich, während sich der andere Teil der Familie um die Abdichtung des tropfenden Abflusses am Waschbecken kümmert. Mein Senf ist ausdrücklich nicht gewünscht und so verlege ich mich auf das Schreiben. Auch gut. Insgeheim hoffe ich auf eine erfolgreiche Aktion. Ich hätte da nämlich noch ein paar weitere Kleinigkeiten, die erledigt werden wollen. Bei unausgeprägtem Handwerksgeschick sind alle Herausforderungen anstrengend. Ihre erfolgreiche Erledigung unschätzbare Motivation für die Dinge, die noch auf der to-do-Liste stehen. Licht über dem Esstisch beispielsweise – das wäre toll. Vielleicht klappt es.
Der erste Teil funktioniert, der Ersatz passt, nichts tropft mehr. Ich bin positiv überrascht vermischt mit einem leicht schlechten Gewissen, ob meines fehlenden Vertrauens. Das Ergebnis ist klasse. Hinsichtlich meiner Liste bin ich nunmehr vorsichtig optimistisch. Drückt mir die Daumen.