Trotz allem, trotz aller Alltäglichkeit ist das Auspacken von Päckchen und Paketen immer noch mit einem gewissen Zauber, einer gewissen Neugier verbunden. Aussuchen und abwarten heißt es dann. Selbst wenn ich es mir – wie gesagt – selber ausgesucht, bestellt und auch bezahlt habe. Vor einiger Zeit war diese frohe Erwartung oft nur der Weihnachtszeit vorbehalten, heute ist es ständig möglich.
Konnte ich bisher banale Dinge wie eine Küchenwaage, Gästehandtuch irgendwas in der Art im Kaufhaus besorgen, muss ich neuerdings in die nächste Großstadt fahren oder es eben bestellen. Ich lebe zwar nicht auf dem Land, jedoch ist auch hier die Veränderung spürbar. Das Einkaufserlebnis eines Gästehandtuchs hält sich in Grenzen. Die Bestellung allerdings ebenso. Manchmal, gebe ich ganz offen zu, bin ich fast überrascht, dass ich ein Päckchen bekomme, weil der Einkauf dermaßen langweilig war, dass ich es schlichtweg vergessen habe. Natürlich fällt es mir wieder ein aber hey, driftet nicht auch so das Besondere ins Alltägliche ab?
Wenn ich mir überlege, welche Daten ich für die Besorgungen preis geben muss, wird es mir bisweilen ganz schwindelig. Dafür bin ich weder auf Öffnungszeiten noch ein begrenztes Angebot angewiesen. Eine Tatsache, deren Vorteile ich nicht in Abrede stellen möchte.
Insgesamt ist mein Eindruck der eines Dilemmas, welches schwierig zu lösen ist. Und ich frage mich, wo es Grenzen geben könnte. Dabei kommen mir spontan die Gedanken zu sämtlichen Science-Fiction-Raumschiff-Enterprise und Co. Serien. Wie war das da noch – der Kaffee wurde automatisch zubereitet. Das kann ich jetzt auch haben und wenn ich will, füllt der smarte Kühlschrank sogar meine Lebensmittel auf. Aber will ich das wirklich (#231 zwischen Baum und Borke)? Was gebe ich aus der Hand und wie viel Nutzen bringt es mir, so dass ich mich mit interessanteren oder wichtigeren Dingen beschäftigen kann? Die Zeit wird es zeigen.