Ich bin in letzter Zeit viel gereist. Ihr habt das mitbekommen. Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie viel erzählen. Aus diesem Grund und einem weiteren, den ich euch gleich verrate, gibt es heute eine Geschichte aus der Konserve. Unterwegs, im Überfluss der Erlebnisse in fremder Umgebung, fällt es mir nicht immer leicht, mich für eine Sache zu entscheiden. Im Laufe der Tage, an denen ich immer wieder neue Texte verfasse, rutschen sie nach hinten. Geraten ins Vergessen, verschwinden einfach. Wenn ich dann auf mein Handy schaue und meine Bildergalerie durchforste, sind sie zurück. Die Eindrücke und Erinnerungen, die unbedingt erzählt werden müssen.
Es ist schon spät, ich sammle meine Gedanken des Tages zusammen und versuche im Abspann ein Fünkchen Fröhlichkeit zu finden. Das wird der zweite Grund werden, warum ich mich heute für diese entscheide. Schließlich gibt es Tage, die davon zu wenig haben. Jeder kennt das.
Dabei fällt mir das Foto mit den Tierfiguren in die Finger. Den Anblick der Hund-, Eichhörnchen-, Igel-, Hase-, Teddybären-Versammlung auf dem Empfangstresen eines Hotels finde ich umwerfend. Umwerfend schön. Ich bekomme gleich gute Laune. Daran hat sich nichts geändert.
Ich betrete wieder den braun-beigen Eingangsbereich und gehe an den Empfang, um mir meinen Schlüssel geben zu lassen. Dabei schauen mir die kleinen und großen Figuren auf dem Tresen erwartungsvoll entgegen. Ich weiß gar nicht, wo ich zu erst hinschauen soll. Zum Rezeptionisten oder zu den Tieren. Minutiös wie sie arrangiert sind, scheinen sie ein waches Auge auf alle Neuankömmlinge zu werfen. Ihr akkurat drapiertes Erscheinungsbild lässt mich sofort erahnen, wie wertvoll und teuer sie jemandem sind.
Aus diesem Grund – Geschmack hin oder her – möchte ich diese Dekoration nicht vergessen. Einmalig. Ich lächle bei meiner erneuten Betrachtung und erinnere mich an die schöne Zeit, die ich dort verbracht habe.