Ja, ist denn schon Weihnachten? Diese Frage stelle ich mir alle Jahre wieder, wenn ich ab Mitte September im Supermarkt einkaufen gehe. Ich denke, ihr wisst genau, was ich meine. Lebkuchen, Spekulatius, Baumkuchen, Marzipankugeln, Dominosteine und und und… Das Feinkostsortiment wird ebenfalls auf propagierte „Gourmet“-Spur gebracht. Pasteten, Fonds, Sößchen und andere kulinarische Highlights springen mich von allen Seiten an. Jedenfalls fühle ich mich so, als ob sie es täten.
Ich kann mich also nicht beklagen, dass ich nicht rechtzeitig in Festtagsstimmung versetzt werde. Visuell folgt ab Halloween, spätestens nach dem Buß- und Bettag das Krippenspiel in den Auslagen und süßer die Glocken klingen aus den Lautsprechern. Solange es nicht „Last Christmas“ ist, ist alles gut. Jedenfalls für mich.
Mit diesen Aussichten betrete ich nunmehr Anfang November die Vorweihnachtswelt. Dieses Jahr besteht die haushälterische Herausforderung darin, gleich drei aufeinander folgende Wochenfeiertage mit genügend Nahrungsmitteln auszustatten. Das ist logistisch, wie ich aus Erfahrung kenne, nicht trivial. Schließlich haben Kühlschrank und Vorratsschränke nur ein begrenztes Fassungsvermögen, jedenfalls bei mir. Das will alles gut geplant sein.
Wer kommt wann zu wem? Wer isst was und was isst wer nicht? Welche Mengen brauche ich? Was kann ich vorbereiten, was muss frisch sein? Habe ich genügend Behältnisse, Töpfe, Folien im Haus? An was muss ich noch alles denken? Da reicht das Spektrum von Klopapier über Müllbeutel bis hin zu Getränken. Alles Fragen über Fragen. Und ich Frage mich, ob es überhaupt eine Frage wäre, wäre die Weihnachtskondition eine andere. Klar, will ich ein schönes Fest für meine Lieben haben. Klar, bereite ich mich darauf bestmöglich vor. Das mache ich alleine wegen meines Selbsterhaltungstriebs. Wer schon mal die Weihnachtsrushhour im Supermarkt mitgemacht hat, weiß, wovon ich spreche. Allerdings, ein wenig Zeit habe ich noch. Deshalb verschiebe ich diese Gedanken auf später.