Morgens stellt sich mir oft die Frage: wo habe ich mein Auto geparkt? Das ist das ein oder andere Mal gar nicht leicht zu beantworten, befindet sich mein Lebensmittelpunkt doch in einer zentrumsnahen Wohngegend. Hier, am Rande der Altstadt war es vor vielen, vielen Jahren nicht Usus, dass es Parkmöglichkeiten direkt vor der Tür gab. Schon gar nicht für die Menge an Fahrzeugen, die es heutzutage gibt.
Ich trete vor die Tür und überlege krampfhaft, wo es denn sein könnte. Gehe ich links oder rechts rum? Wann war ich wo zuletzt unterwegs und habe es entsprechend abgestellt? Ich stehe da und überlege. Meine Ahnung sagt mir links rum. Ich laufe los, was anderes bleibt mir nicht übrig. Im ersten fahlen Licht des Tages und noch ein wenig verschlafen bin ich froh, dass sich meine Vermutung bestätigt. Es kommt vor, dass ich länger suchen muss. Heute habe ich Glück, setze mich rein und starte den Motor.
Es ist neblig und alles hinter der Leitplanke oben auf den Feldern verliert sich in einem grauen Einheitsbrei. Schemenhaft erscheinen vereinzelt die kahlen Bäume auf deren geäst sich hier und da eine Krähe niedergelassen hat. Ich mag dieses Wetter irgendwie. Melancholisch fast und entrückt allen Trubels gleite ich dahin, denn auch das Fahren kommt mir leiser, gedämpfter vor.
Als ich die Hügelkuppe erreiche, reißt der Nebel plötzlich auf und die Sonnenstrahlen ziehen Fäden. Es sieht wunderschön aus. Und in diesem Moment erscheint, wie von Zauberhand, das Zirkuszelt (#296 Zirkus) auf freiem Gelände. Kaum ist es zu sehen. Ich bin überrascht, denn es passt nicht in die Landschaft und in das, was ich sonst dort gewohnt bin zu sehen. Ich erhasche einen flüchtigen Blick, erkenne grasende Lamas. Oder sind es Kamele? Für einen erneuten Blick, fehlt mir die Zeit. Ich muss weiter.