Seit neuestem sitzt ein kleines, grünes Monster auf dem Schrank unseres Materialraums. Zusammen mit dem Kopierer, der EDV-Anlage, den Wasserkisten und Briefumschlägen, den Ersatzstiften, unseren Postfächern. Ihr kennt solche klassischen Mehrzweckräume in Büro. Ordner, auch ausrangierte, stehen rum. Einigen von ihnen klebt noch das Etikett ihrer früheren Bestimmung auf dem Rücken. Lesbar oder halbherzig abgerissen, je nachdem, und warten, wie das Monster, auf Besucher oder eine neue Aufgabe.
Ich stelle mir vor, wie es nachts dort im Kabuff hoch hergeht. Wenn der Tacker mit den Papierfetzen aus dem Schredder Tango tanzt und der Prittstift eifersüchtig zusieht. Die Post-its um die wichtigste Nachricht streiten und das Monster dem Treiben bis zum nächsten Tag Einhalt gebieten muss.
Vielleicht könnte ich behaupten, dass ich mich manchmal, genau so wie das Monster, fehl am Platz fühle. Mache es aber natürlich nicht. Schließlich weiß ich überhaupt nicht, ob es das tut und ich ebenso wenig. Das waren jetzt viele Kettensätze auf einmal. Ihr seht, ich bin leicht fahrig. Ja, diese Tage gibt es vereinzelt. Nicht nur die vergesslichen.
Außerdem. Sieht das Monster so aus wie in meinem Fall, ist der Name nicht gerade Programm. Wer sollte sich hiervor schon fürchten. Da gibt es ganz andere Kaliber. Besonders die Freunde vom inneren Schweinehund (#284 Schweinehund). Diese kleinen, hämisch grinsenden, bösen Teufelchen. Sie sitzen auf meiner Schulter um mir einzureden, dass ein wie auch immer geartetes Sonstwas nicht funktioniert. Die mir einreden, dass ich etwas nicht kann oder bin. „Schnauze“, sage ich dann zu ihnen und höre nicht weiter zu. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Sobald ich sie ignoriere, verlieren sie ihre Spannkraft, werden klein und unscheinbar, denn sie nähren sich von meinen schlechten Gedanken. Ein Umstand, den ich selbstverständlich vermeiden möchte. Das Monster scheint gut geeignet, mich stets daran zu erinnern.