Pünktlich zum zweiten Advent hängt er nun an seinem gewohnten Platz. Der Mistelzweig. Besonders schön ist er dieses Jahr ausgefallen, ihr stimmt mir bestimmt zu. Ich werde ihn wieder dort belassen, bis ich ihn durch den nächsten austausche. So blöd das klingen mag, schaue ich ihn mir tatsächlich ein ganzes Jahr über an. Vertrocknet hin oder her. Das ist eine kleine Hommage an Miraculix, den alten Zauberer, der sich hoffentlich nicht in den Finger geschnitten hat. Das ist meine Hommage ans Leben und an das Glück.
Leichter Nieselregen hat mal wieder eingesetzt, als ich vormittags im samstäglichen Trubel einkaufstechnisch unterwegs bin. Ich bin schon ziemlich bepackt. Auf dem Rücken trage ich einen Rucksack in dem genauso Einkäufe verstaut sind wie in dem großen Einkaufsbeutel, den ich mir cross body umgehängt habe. Auf meinem Rückweg über den Markt bleibe ich am Blumenstand stehen. Ich habe bereits auf dem Hinweg aus den Augenwinkeln die Zweige auf dem Boden liegen gesehen und mir das für später aufgehoben (#334 frisch und welk). Zusätzlich nehme ich noch eine weiße Amaryllis mit. Das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht und gerade heute wieder Lust darauf.
Ich bin nun endgültig bepackt wie ein Maultier. Die Mistel ist unhandlich. Ich schlängle mich schnell an den Menschen vorbei zu meinem Rad, das ich wohlweislich mitgenommen habe. Es steht vor dem Spielzeugladen, bei dem ich zu aller erst einkaufen war.
Ein kleines Mädchen wünscht sich einen Dinosaurier. Es soll ein bestimmtes Gummitier sein und ich schaue mir die Auswahl an. Was es nicht alles gibt. Von täuschend ähnlich bis unglaublich kitschig ist alles dabei. Ich könnte auch bequem online bestellen. Aber ich mag nicht. Ich möchte das sehen und anfassen können, was ich verschenke. Es macht richtig Spaß mich umzuschauen, auszusuchen. In echt. Analog, wie mein Mistelzweig.