Heute bin ich hin und her gerissen, ob ich mich zum Schwimmen aufraffe oder nicht. Ich habe einen wirklich arbeitsreichen zehn-Stunden-Tag ohne Pause hinter mir und würde wahrscheinlich directamente auf dem Sofa einschlafen, wenn ich mich denn dorthin begeben täte.
Aber das mache ich nicht. Ich habe überhaupt keine Lust mir das, was mir Spaß macht und mir wichtig ist, durch äußere Umstände vermasseln zu lassen. Also trinke ich schnell einen Schluck und mache mir das restliche Essen von gestern in der Mikrowelle warm. „Adliges essen“ nett meine Mutter das immer wegen des Zusatzes „von“. Aufgewärmt schmecken die Linsen mit Spätzle genauso gut wie gestern. Zum Glück habe ich in weiser Voraussicht gleich eine richtig große Portion gekocht. Und zum Glück habe ich mich heute früh für mein Homeoffice bequem angezogen, dass ich nun startklar für den Sport bin. Ich verrate euch, dass ich den Tag in Jogginghose mit dem Vereinslogo verbracht habe. Normalerweise mache ich das nicht, denn auch im Homeoffice habe ich einen gewissen Anspruch hinsichtlich meines Äußeren. Normalerweise.
Diese Woche wird noch einmal richtig arbeitsreich. Ich hoffe, dann kehrt ein wenig Weihnachtsruhe ein und ich schaffe es, manche Dinge abzuarbeiten. Meine Ablage, digital wie auch physisch, hat es nötig, dass ich mich darum kümmere. Das mache ich gerne zwischen den Jahren. Es ist für mich eine Art Zäsur. Ich beende etwas Altes und bereite mich schon auf die kommenden Ereignisse vor. Mache meine Terminplanung, sortiere mich. Halte inne. Ihr wisst bereits, dass aufräumen einen gewissen meditative Charakter hat und ich dabei gut meine Gedanken fließen lassen kann. Außerdem ist es angenehm zur Abwechslung mal zu arbeiten, wenn niemand stört. Zwinkersmiley.
Jetzt muss ich schließen, denn die Pflicht ruft. Ich schnappe mir meine fertig gepackte Schwimmtasche und mache mich auf den Weg ins Training.