Eine Beschäftigung, die zu dieser Jahreszeit weit verbreitet ist, ist ein Besuch im Möbelhaus. Diesem Allgemeinplatz schließe ich mich heute an. Aufgrund des Sonnenscheins und des recht kurzen Wegs dorthin, beschließe ich, mit dem Fahrrad zu fahren. Ich bin die einzige, wie ich feststelle, als ich es in einen der sechs Ständer vor dem Haupteingang platziere. Der Parkplatz hingegen ist voll. Es ist nicht vorgesehen, mit dem Rad dort zu erscheinen. Passt schließlich auch nicht viel rein in so einen kleinen Korb.
Bevor ich den Laden betrete, laufe ich an davor ausgestellten Elektrofahrzeugen einer Marke, die mir nichts sagt, vorbei. Ich bin neugierig und schaue durch eines der Seitenfenster. Nicht schlecht, was ich mit meinem laienhaften Blick erkenne.
Dann eröffnet sich mir die ganze Welt des modernen Einkaufserlebnisses. Da ich eine Schreibtischlampe brauche, gehe ich zuerst in die Lampenabteilung im Erdgeschoss. Ich laufe durch die Gänge und versuche, meinen Weg sinnvoll zu wählen, damit ich kein Ausstellungsstück verpasse. Mir fällt auf, dass die Klimaanlage schwer arbeitet. Wohl, um den minimal vorhandenen Fäkalgeruch zu eliminieren, den ich wahrnehme. Davon lasse ich mich nicht weiter stören. Ich finde recht schnell, was ich suche. Nutze dann aber die Gelegenheit, mir das komplette Angebot anzuschauen.
Es ist super. Mit auf dem Rücken verschränkten Armen schlendere ich die Laufwege entlang. Überall begegne ich dem Geschmack, der eine Bandbreite vom Gelsenkirchener Barock bis hin zu Trends aus der Rubrik schöner Wohnen erfüllt. In welche Wohnzimmer wohl die großzügig dimensionierten Sofalandschaften passen? Ein Mann ist in einem stressminimierenden Sitzliegefusshochmassagestuhl eingeschlafen. Was für dessen Qualität spricht. Ganz oben betört der Duft von Gebratenem diejenigen, die es bis hierhin geschafft haben. Ich drehe ab, hole meine Lampe und verweile noch einen Augenblick bei den Haushaltsartikeln. Schade, dass ich nichts brauche, es gibt wirklich tolle Sachen.