#367 Wäsche

Das Jahr der guten Vorsätze läuft. Ich starte heute damit, Nichterledigtes aus dem alten Jahr nachzuholen. Als ich damit durch bin, fühle ich eine gewisse Erleichterung in mir. Erstaunlich, wie einfach es geht, mir ein gutes Gefühl zu bescheren. Nachdem dieses to do von meiner Liste verschwindet, widme ich mich der nächsten Aufgabe. Alles schön hintereinander, ganz wie ich es mir vorgenommen habe.

Leider gelingt mir das nicht besonders gut. Ich schaffe es nur bis zur Hälfte, dann muss ich kapitulieren. Meine Kompetenzen sind für die Größe der Aufgabe ziemlich schnell verbraucht. Nicht, dass mir das eine Neuigkeit ist. Umso mehr wurmt mich diese altbekannte Tatsache. Wurmt mich die Tatsache, dass sich nichts großartig geändert hat. Im Gegenteil, ich bin keinen Schritt weiter gekommen. Ich muss mir wirklich überlegen, wie ich das Manko in den Griff bekomme, bevor ich die Geduld verliere.

Einsicht ist der erste Weg zu Besserung, heißt es schlau im Volksmund, was mir aktuell immerhin Bestätigung, wenn auch nicht Lösung ist. Da ich keine Idee hab, wie eben diese Lösung aussehen könnte, klappe ich mein Laptop zu und widme mich schnöder Hausarbeit. Hier gibt es stets was zu tun und deshalb fange ich mit Wäsche waschen an. Dabei lässt mich der Gedanke, dass ich es selber in der Hand habe, nicht los. Ich kann noch nicht einmal auf irgendwen sauer sein. Was für ein Mist.
Gut, also sollte ich mich auf das fokussieren, was gelingt. Schon allein deshalb, weil ich gar keine Lust verspüre, gleich am zweiten Tag des Jahres den Kopf in den Sand zu stecken. Ich hole meine Kladde raus und beginne, mir einen Plan zu schreiben, ein wenig zu recherchieren, wichtig und unwichtig voneinander zu unterscheiden. Das sieht gleich viel besser aus.

Die Wäsche ist fertig und ich vorerst auch. Geht doch.

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