Wir haben Holz gemacht. Das hört sich nach mehr an, als es tatsächlich ist, denn wir haben im Prozess lediglich einen winzigen Teil erledigt, indem wir die zwei Festmeter Holzscheite vom Hänger in unseren Schuppen räumen. Da hängt vorher viel Arbeit dran. Wachsen, markieren, fällen, entasten, zwischenlagern, aus dem Wald transportieren, wieder zwischenlagern, in handliche Größen sägen, spalten, sägen, stapeln, aufladen, transportieren, abladen und wieder stapeln.
Viele Dinge sind einfach geworden. Heizungsregler an und es wird warm. Ohne darüber nachzudenken, konsumieren wir. Feuer ist dagegen archaisch, denn wir müssen es anzünden und uns drum kümmern, damit es anständig brennt. Viele Alltäglichkeiten sind für uns ohne große Anstrengung gut erreichbar. Was für ein Luxus. Vielleicht ist es aber auch schade, weil das Alltägliche in seiner Verfügbarkeit an Wert verliert? Wie groß ist doch die Aufregung, wenn ein Produkt nicht wie selbstverständlich in kürzester Zeit verfügbar ist. Ein Umstand, der global betrachtet wohl eher die Ausnahme als die Regel ist.
Wie dem auch sei, es ist mir ein gutes Gefühl, wenn ich die Reihen vor mir wachsen sehe. Mir kommt in unserer Arbeitsgemeinschaft immer die Aufgabe des Staplers zu. Etwas, was ich unheimlich gerne tue. Es ist so meditativ. Und es ist auch ein wenig wie Tetris spielen, denn ein jedes Stück Holz ist anders in Form und Größe und doch muss es so gestapelt werden, dass a) alles reinpasst, b) trotzdem luftig genug ist, um noch zu trocknen und c) nichts im Stapel verrutscht. Alles muss passen. Wie bei uns Menschen, denke ich mir, da ist auch jeder anders und je besser gestapelt wird, desto besser ist der Zusammenhalt, das Zusammenleben, die Zusammenarbeit. Wie sich doch alles in der Welt wiederholt.