#376 Männerabend

Der Handywecker macht sich bemerkbar und ich rapple mich vom Sofa hoch. Es ist Zeit. Der anderen Hälfte meines Haushalts habe ich einen Shuttleservice angeboten, weshalb ich mich nun auf den Weg zum Auto begebe. In Mangel eines festen Parkplatzes vor der Tür, müssen wir uns absprechen, um den Wagen zu finden. Ihr würdet es komisch finden, könntet ihr uns in diesen Situationen belauschen. ‚Clash of cultures‘ ist der wahrscheinlich passendste Ausdruck dafür. Leider bin ich nicht in der Lage, den Dialog im hiesigen Sprachidiom wieder zugeben. Aber ich versichere euch, diese Art der Wegbeschreibung verstehen nur Einheimische.

Ich drücke auf den Türöffner am Schlüssel, höre das Klicken und Scheinwerferleuchten in der Dunkelheit. Genau für diesen Zweck, gibt es die Funktion. Dessen bin ich mir sicher.
Mein Weg führt in Kurven am Waldrand entlang den Berg hinauf. Im Lichtkegel achte ich auf Bewegungen am Straßenrand. Wäre nicht das erste Mal, dass ein Reh dort steht. Heute habe ich es nur mit einer kleinen Maus zu tun, die vor mir über die Straße flitzt.

Ich erreiche die entsprechende „Erlebnis Kneipe“ (#375 Männerchat). Als ich eintrete, schauen mich fragende Augen, einschließlich Bedienung, neugierig an. Die drei, die ich suche, finde ich schnell. Ziehe mir den Barhocker ran, bestelle ein kleines Radler. Ich freue mich darüber, die Jungs zu sehen. Sie sind wunderbar im Schwung. Parlieren über vergangene Heldentaten, Sport, Musik und weiß der Henker noch alles.

Ich nippe an meinem Getränk. Es wird voller. Zigarettenqualm umhüllt uns. Nebenan feiert ein Fußball-Fanclub um Mitternacht lautstark den Geburtstag eines Mitglieds. Die Zeit verstreicht weiter. Inzwischen bin ich auf Apfelsaftschorle umgestiegen. Das Gespräch der Männer wechselt zu Zukunftsplänen. Traditionell finden Überlegungen hierzu in dieser Runde statt. Meine sind ganz praktischer Natur. Morgen muss ich unsere Klamotten waschen, denke ich, als wir uns verabschieden.

Teilen:

Weitere Beiträge

#643 aufs Maul geschaut

Cafés und andere gesellige Orte, wie Kneipen, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel, sind geeignet, fernab sozialer Medien, „dem Volk aufs Maul zu

Weiterlesen