#23 Zirkeltraining, Part II

Nicht nachdenken, einfachen machen – treu dieser Devise starte ich meine Aufgabe: aufwärmen, aufbauen, anfangen, abschwitzen.

Während ich meine Gliedmaßen auf dem Cardio-Gerät in Bewegung bringe, schaue ich den in Endlosschleife gezeigten tonlosen Videos sämtlicher Extremsportarten zu. Ich stelle dabei jedes Mal aufs Neue beruhigend für mich fest, dass ich glücklicher Weise nicht jeden Mist mitmachen muss, ohne mich deshalb gleich schlecht zu fühlen.

Ich habe den ersten Akt erfolgreich beendet und kann mich nun dem Zirkeltraining widmen. Individuell und kurzweilig – das macht mich immer mehr an, als ödes Gewichte stemmen. Der Trainingsbereich zwischen Boxsäcken, Punchingball und Gymnastikecke ist frei und so kann ich meine Stationen aufbauen. Und langsam, ganz langsam freue ich mich aufs Training. Die Handgriffe sitzen. Alles hat seinen Platz. Ich gehe mit Ruhe und Akribie zu Werke, überlege mir Reihenfolge und Intensität. Holzkasten, Hanteln, Medizinball, Matte – mehr brauche ich nicht. Alles liegt bereit, die Intervalle sind klar und ich starte den Timer auf meinem Handy. Das vertraute Piepsen ertönt und ich lege los.

Herrlich, ich bewege mich, spüre die Kraft in meinem Körper, in meinen Muskeln. Mein Atem geht schneller, ich schwitze. Mit wachsender Anstrengung fühle ich mich besser und strenge mich noch mehr an. Warum hatte ich vorhin keine Lust auf Sport? – ich weiß es nicht mehr. Währenddessen überlege ich mir, dass ich nach meinem Training noch ein paar Stabi-Übungen machen könnte und wenn ich schon dabei bin – eine kleine HIT-Einheit auf dem Curve-Laufband geht auch noch. Das Stück Kuchen zur Belohnung wird immer größer – oder vielleicht ein Energiedrink? Mal schauen. Und nichts, gar nichts ist mit dem guten Gefühl zu vergleichen, ist das Training erstmal erfolgreich beendet. Schweinehund, die Runde geht wieder an mich!

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