Bereits seit zwei Tagen, steht Moni im Flur und begrüßt mich am Morgen auf meinem Weg ins Büro. Ein wenig steht sie da wie sprichwörtlich bestellt und nicht abgeholt. Sie scheint ähnlich präpariert für eben jene Eventualitäten zu sein, wie die Mutter, die ich euch vor ein paar Tagen in meiner gleichnamigen Geschichte vorgestellt habe (#388). Hier kann wirklich nichts schief gehen. Für jeden Fleck gibt es ein Mittel. Das ist ein wertvolles Wissen.
Damals, im analogen Zeitalter gab es für diese Fälle Bücher. In ihnen konnte ich sämtliches „Küchenwissen“ nachschlagen, sofern notwendig. Eines dieser vortrefflichen Nachschlagewerke bekam ich zur Hochzeit (hier ist dann nun wirklich jedes Klischee bedient) geschenkt. Es trug den vielsagenden Titel „Geranien und Kaffeesatz“. Im Laufe der Zeit ging es mir abhanden. Sein Titel jedoch, findet einen Weg in meine Erinnerungen. Seltsam, wie diese manchmal entstehen.
Was die Fleckenbekämpfung angeht, haben sich mittlerweile Routinen eingeschlichen, deren Nutzen ich durch eine kurze Anfrage im Netz bequem ratifiziere. Einmal habe ich einen großen Rotweinfleck auf einem hellen Teppichboden gelöscht, indem ich eine Flasche Weißwein darüber leerte. Zu meinem Erstaunen, funktionierte es tatsächlich. Ich war allerdings nur deshalb mutig, weil es sich nicht um meinen Bodenbelag handelte.
Aber lassen wir dieses Thema für heute ruhen. Im übertragenden Sinne denke ich mir, wie schön es wäre, wenn sich für jede Gelegenheit ein passendes Mittelchen finden ließe. Eins, dass den Dreck rückstandslos weg macht. Einmal drüber gewischt und schon ist es wie neu. Oder ist das vielleicht gar nicht erstrebenswert? Was ist mit den kleinen Dingen, die nicht gut klappen, die sich nicht wegwischen lassen? Atmen nicht gerade diese Fehler den Charme des Besonderen? Das ist ungefähr so, stelle ich fest, wie die Tatsache, dass ich mich stets dort gut aufgehoben fühle, wo ebenfalls nicht alles klinisch rein ist.