#398 Schneeglöckchen

Es geht auf den nächsten Meilenstein zu. Bald sind wieder fünfzig Tage vergangen. Wie eine Zäsur, eine weitere Kerbe im Holz meines Schaffens. Was nützt es? Das sind Worte der Zweiflerin, die sich müht und tut und fragt, warum das alles. Eine Antwort gibt sie sich selber. Schließlich kann sie es nicht lassen.

Idiotisch, das in Frage zu stellen. Ihr Schreiben dient einzig einer Sache. Ihrer selbst. Könnte sie andere Geschichten schreiben? Könnte sie sich welche ausdenken, Handlungen ineinander verweben? Eine Kommissarin erfinden. Aber immer nur Mord und Totschlag? Oder einen Historienschinken, mit viel Chichi, eine Geschichte über Abhängigkeiten in jedweder Hinsicht? Oder etwas lustiges? Vielleicht ist das besser. Wie die Miniserie in der Mediathek, die sie neulich angeschaut hat. In der hat eine Person nahezu jede weitere verkörpert. Was es nicht alles gibt.

Dann kommt der Alltag ins Spiel. Ihre Disziplin. Schreiben gegen den Verlust und die Ohnmacht der täglich schlechter werdenden Nachrichten. Wie soll Zuversicht gedeihen, beim ständigen fokussieren auf negative Schlagzeilen? Oder täuscht sie sich da? Ich glaube, ihr ist wichtig, dem etwas entgegen zu setzen, selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind. Sie sind etwas, das leuchtet. Sie wird es ähnlich sehen, dessen bin ich mir sicher.

Aus dieser Inspiration heraus, gibt es heute den kleinen Büschel Blümchen. Die ersten Schneeglöckchen strecken an einer warmen Stelle ihre Köpfchen aus dem Boden und verkünden unweigerlich den kommenden Frühling. Beim joggen heute, hat die Sonne bereits ein wenig gewärmt, ist sie der Ansicht. Holprig und stolprig ging es hier voran. Sie hat noch ein gutes Stück Arbeit vor sich, wenn sie ihre Ziele erreichen möchte. Und das in einfach jeder Hinsicht. Da dem so ist, peilt sie vorerst den Halbmarathon Ende Mai an. Zum Glück ist Disziplin ein treues Talent dabei, das durchzuziehen, was sie wirklich will.

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