Es gibt Tage, an denen muss es schnell gehen. Jeder von uns kennt das. Heute ist bei mir einer und es wird den Rest der Woche so bleiben. Schwamm drüber. Ich hake es ab und versuche mich nicht weiter damit zu beschäftigen. Was bei mir in arbeitsintensiven Situationen meistens zu kurz kommt, ist das Essen. Willkürlich schaufle ich ohne nachzudenken alles in mich hinein oder vergesse es komplett. Beides kommt vor. Heute ist der dran: ich denke nicht darüber nach und erinnere mich daran, dass ich eine Tütensuppe in der Schublade habe. So ein Tag eben.
Ich stelle den Wasserkocher an, reiße den Deckel vom Instantnudelsuppenbecher runter und bin gespannt, was mich erwartet. Zwei weitere Päckchen. Eins mit Nudeln und eins mit Soße. Nun, die Piktogramme der Anleitung sind eindeutig. Das hätte ich allerdings auch ohne Hinweise geschafft, nehme ich an. Ich entferne die Plastikfolie von den Nudeln und schneide das Tütchen mit der Soße auf. Kippe beides zusammen und fülle die angegebene Menge kochendes Wasser darüber. Lecker sieht irgendwie anders aus.
Während ich nun da sitze und die asiatischen Nudeln mit irgendeinem unverfänglichen Geschmack esse, fällt mein Blick in den Tütentopf. Halte inne. Wie komplett unsinnig das ist. Für eine winzige Mahlzeit, die leidlich schmeckt, wahrscheinlich null Nährstoffe enthält, habe ich unglaublich viele Ressourcen verschwendet und Müll produziert. Wozu? Für meine Bequemlichkeit? Ich löffle meine Mahlzeit bis zum Ende und überlege mir dabei, wie viele Menschen das heute ebenfalls gemacht haben. Was denkt ihr? Wie viele?
Was da zusammen kommt. An Abfall. An purer Verschwendung dafür, dass ich eine schnelle, unkomplizierte Mahlzeit habe. Mit einem reichlich schlechten Gewissen gehe ich zurück in die Küche, werfe Verpackung samt Holzgabel weg. Sie landen neben dem, den ich vorhin schon weggeworfen habe. Zukünftig sollte ich mir tunlichst was besseres überlegen.