Ich räume die nassen Klamotten aus der Waschmaschine aus, um sie gleich nebenan in den Trockner zu werfen. Irgendwas erscheint anders zu sein als sonst, stelle ich ziemlich schnell fest. Irgendwas klemmt oder steckt fest. Dann sehe ich es. Das Hosenband der Trainingshose hat es geschafft, durch eines dieser winzigen Löcher im inneren der Trommel zu flutschen. Hm. Ausgerechnet jenes gute Stück, was der anderen Hälfte meines Haushalts ans Herz gewachsen ist (#436 Abseits). Das ist jedoch nicht der Grund, warum ich euch davon erzähle. Viel mehr mein Wundern darüber, dass so etwas tatsächlich passieren kann. Bisher ist sowas noch nie vorgekommen. Und ich habe schon viele Jahre intensive Hausarbeit hinter mir, wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt.
Ich habe schon alles mögliche in der Waschmaschine gefunden. Taschentücher sind da ja mittlerweile harmlos geworden und eher langweilig. Obwohl ich automatisch in sämtliche Taschen von Hosen, Jacken, Hoodies und so weiter greife, übersehe ich das ein oder andere. Ich habe schon alles mögliche aus der Gummidichtung am Bullauge gefischt. Münzen, Büroklammern, Fahrradwerkzeug, Feuerzeuge, Geldscheine, Tampons, Kugelschreiber. Einmal sogar eine Sonnenbrille. Da muss ich wohl ziemlich blind gewesen sein, um diesen Tascheninhalt zu übersehen. Aber dass etwas derart hartnäckig stecken bleibt, nein, ist mir neu.
Ich probiere alles aus. Ziehen, vorsichtig natürlich, leicht ruckeln, drehen. Fest dran ziehen. Die Schnur ein bisschen weiter rein schieben, wieder vorsichtig drehen und ziehen. Nix. Es bleibt einfach stecken und rührt sich nicht. Inzwischen sind meine hauswerklichen Fähigkeiten erschöpft. Warum kann solch ein dämlicher Zufall nicht mal passieren, wenn es etwas zu gewinnen gibt, denke ich mir und steige derweil die Treppe vom Keller rauf. Mir bleibt nichts anderes übrig, eine Schere muss her, um die Hose zu befreien. Für den nächsten Waschgang sollte ich zwei ordentliche Knoten in die Kordelenden machen.