#459 Es leben der Sport!

„Es lebe der Sport. Er ist gesund und macht uns hart“, heißt es in einem Gassenhauer aus den Achtzigern. In schönster österreichischer Mundart wird dort über die Vorzüge des Sporttreibens philosophiert. Genau daran fühle ich mich erinnert, denn folgende Szene spielt sich ab: Ich sitze am Schreibtisch und erfasse aus den Augenwinkeln, wie die andere Hälfte meines Haushalts vom Joggen nach Hause kommt. Er kommt hinten rum durch den Garten, streift seine Turnschuhe da ab, wo ich meine vorhin auch liegen gelassen habe. Er begrüßt mich mit den Worten: oah, ey, es gibt Tage da läuft es gut, es gibt Tage da läuft es mittelprächtig und es gibt Tage da läuft es zäh bis gar nicht“. Heute war ein gar nicht Tag, erfahre ich von ihm und schließe mich an. Wir fachsimpeln geschwind. Vielleicht liegt es am warmen Wetter, das wir einfach noch nicht gewöhnt sind.

Trotzdem, wir können für heute einen Knopf ans Training machen und freuen uns auf den Rotwein, der schon als Begleitung fürs Abendessen bereit steht. Ihr meint, wir müssen uns nicht wundern, wenn wir ungesund leben, dass es nicht läuft? Nun, sofern das Maß stimmt, ist es, glaube ich, okay. Schließlich ist die Reihenfolge entscheidend.

Was unweigerlich mit dem Sport allgemein und unseren drei Sportarten im Besonderen einher geht, ist, dass es überall Sportklamotten von uns gibt. Im Keller, in sämtlichen Schränken und Schubladen, im Wäschesack, in der Waschmaschine, im Trockner, im Flur und im Bad. Überall. Überall finden sich bunte Schuhe und Sportsocken, Käppis, Sportbrillen, Trinkflaschen und und und. Selbst unser Bad wird nicht verschont. Im Gegenteil. Dort trocknen Badesachen und Schwimmequipment, weht zusätzlich ein dezenter Hauch von Chlorwasser durchs Haus. Ist zufällig alles aufgeräumt, hält diese Ordnung keine vierundzwanzig Stunden. Nach dem Training ist schließlich vor dem Training.

Teilen:

Weitere Beiträge

#643 aufs Maul geschaut

Cafés und andere gesellige Orte, wie Kneipen, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel, sind geeignet, fernab sozialer Medien, „dem Volk aufs Maul zu

Weiterlesen