Wir sind zu zweit in der Stadt unterwegs. Mädels Ausflug am Samstag. Wir sind ein eingespieltes Team. Kennen unsere jeweiligen Vorlieben. Schauen gerne gemeinsam hier und dort, trinken Kaffee oder Sektchen, unterhalten uns, shoppen, kaufen ein. Beim Betreten eines Geschäfts für Teller und Tassen, Geschirr und Besteck guckt mich ein dickbäuchiger, kulleräugiger, schwarzen kleine Hund mit Mäuseohren an. Der Hund wird von Frauchen auf dem Armgetragen. Die ledernen Leine ist dabei um ihren Arm und das Handgelenk geschwungen.
Soweit so gut. An der Leine festgebunden sind zwei hellrote Kackbeutel. Diese, lugen nun wie hübsch drapierte Schleifchen hinter dem massiven Hundekopf hervor. Hey, wenn Frauchen wüsste, was ich gerade sehe. Ich kann nicht anders als den Hund angrinsen und mir dabei das Bild einprägen. Ansonsten werden wir zwei leider nicht fündig. Ach doch, für mich gibt es ein paar Servietten für heute Abend.
Wir stöbern weiter auf dem Markt, der sich durch die ganze Innenstadt schlängelt. Viele schöne Dinge, oft selber gemacht, gibt es zu bestaunen. Wir schlagen zu. Natürlich. Selbstgemacht ist immer besonders und es gibt wirklich tolle Sachen zu sehen. Da sind wir uns einig.
Gut bepackt und mit einem Strauß bunter Frühlingsblumen für zuhause geht es zurück. Ich habe viel vor. Aber zuerst kommen die Tulpen und Ranunkeln in die Vase. Erst dann geht es ans Gemüse schnippeln. Eine Menge Gemüse. Kartoffeln, Karotten, Zwiebel, Zucchini und Paprikas. Ich nehme es als meditative Arbeit und versuche, mir nicht in den Finger zu schneiden, so lange die andere Hälfte meines Haushalts noch nicht zurück ist. Ich kann kein Blut sehen. Also bei meinen Kindern schon, da habe ich als Mutter funktioniert. Ich bin auch schon mal käsebleich im Bad sitzend aufgelesen worden. Diesmal habe ich Glück. Es passiert nichts und jetzt hat der Backofen die Arbeit übernommen.