Es ist ein schöner Sommertag und ich genieße meinen kinderlosen Ausflug in die Stadt. Einkaufen ohne Gequengel. Ich kann machen was ich will. Wunderbar. Mit einem Eis in der Hand schlendere ich gemütlich zum Fahrrad zurück, das ich am Julius-Mosdings-Platz abgestellt habe. Ich radle bequem auf Radwegen zum Haus meiner Eltern, vorbei an meiner ehemaligen Schule mitsamt seinem „Gebäude 3“. So haben wir Oberstufler den angrenzenden Supermarkt, bei dessen Bäcker wir sämtliche Pausen und Freistunden verbracht haben, genannt.
Ich nehme eine gewisse Geräuschkulisse wahr, als ich mein Fahrrad in unsere Einfahrt lenke, absteige und das Geragentor öffne. Lautes Kinderlachen schallt mir entgegen. Bin gespannt, was hierfür der Auslöser ist. Ich nehme den kurzen Weg und gehe durch die Garage in den Garten. Zwei pitschnasse Mädels springen auf dem Rasen umher. Ihr Opa hat eine Wackelwasserspritzblume aufgebaut. Die ist der Hit. Angeschlossen an den Gartenschlauch verteilt sie unaufhörlich Wasser in alle Richtungen. Meine zwei kleinen Mädels versuchen kreischend dem Wasserstrahl auszuweichen. Schubsen sich dabei lachend hin und her. Das Wasser fliegt ihnen aus den Haaren.
Mit glühenden Wangen halten sie einen Moment inne, trinken einen Schluck und begrüßen mich nebenbei. Voller Begeisterung erzählen sie mir, was die Blume alles kann. Die haben Spaß, das ist mal klar. Ich frage meine Eltern, die dem Schauspiel aus sicherer Entfernung von der Terrasse aus zusehen, ob es was Besonderes gab. Nein, natürlich nicht. „Alles bestens“, bekomme ich als Antwort. Dann erhebt sich mein Vater, geht ins Haus und kommt kurze Zeit später in Badehose wieder raus. Die Alberei lässt er sich nicht entgehen. Zu dritt hüpfen sie nun um die Wackelwasserspritzblume herum. Meine Mutter und ich schauen weiter zu. „Na, war es schön in der Stadt?“, werde ich gefragt und bekomme ein Glas Apfelsaftschorle eingeschenkt. „Alles bestens“, gebe ich dankbar zurück.