Ich habe die Zeit vertrödelt und mich zu allererst den Dingen gewidmet, die augenblicklich meine volle Aufmerksamkeit benötigen. Kennt ihr das auch? Dass ihr euch in eine Aufgabe, eine Arbeit oder gar ein Thema verstrickt und nicht mitbekommt, wie die Zeit um euch herum verstreicht? Mir passiert das nicht oft aber wenn es soweit ist, dann stecke ich dort ganz tief und fest drin. Dann fällt es mir schwer, einen anderen Gedanken zu fassen. Und ich muss mich zwingen, mich auf andere, ebenfalls wichtige Aufgaben, Dinge und selbstverständlich auch andere Personen, zu konzentrieren. Das ist ziemlich verschroben, gebe ich zu.
Die andere Hälfte meines Haushalts kennt das schon. Allerdings, kenne ich das auch von ihm. Wir haben ihn manchmal beide gut drauf, jenen Tunnelblick, der unsere Aufmerksamkeit wie mit einem Brennglas fokussiert. Während ich diese Zeilen tippe kommt mir eine Idee, was für ein Bild ich meinem Text hinzufügen kann. Ja, das will stets mitgedacht werden. Ich kann euch versichern, das ist mitunter schwieriger als alles andere.
Ich öffne die Schublade unter meiner Schreibtischarbeitsplatte und finde sie auf anhieb. Meine kleine Lupe, die nicht wirklich was ausrichten kann. Ihre Lupeneigenschaften halten sich in Grenzen. Ich glaube, ich habe sie in einem Spielzeugladen gekauft. Teuer war sie jedenfalls nicht. Genau jetzt, in diesem Moment, ist sie mir eine gute Hilfe. In einer meiner ersten Geschichten bei dix:Minutes habe ich diesem Möbelstück schon ein eigenes Kapitel gewidmet (#6 Schubladen). Nach wie vor finde ich Schubladen toll. Was sich dort alles findet. Ich schaue gleich nach, ob ich auf meinem Bild von damals die Lupe entdecke. Nein, das sieht nicht so aus. Oder? Vielleicht doch. Sie könnte unter dem pinkfarbenen Post-it versteckt sein. Da ragt ein dunkler Stiel oder Stab drunter hervor. Gut, dass sich irgendwie immer alles zusammen findet.