#490 die Hunde sind los

Der Dauerregen zieht ab. Ein Zipfel himmelblau zeigt sich. Der Wind schüttelt die Regentropfen aus dem Blätterwerk der umliegenden Bäume und es prasselt mal mehr, mal weniger auf unser Dach. Wir sitzen derweil gemütlich beim Frühstück. Welche Tour fahren wir heute? Gravel oder Rennrad? Ich entscheide mich fürs Gravel-Bike. Los geht es.

Unsere Tour führt uns durch sanft hügeliges Gelände, über Landstraßen, Nebenstraßen und Wege, die gerne in Feldwege und schließlich Trampelpfade übergehen. Bereits dreiundzwanzig Kilometer später sind wir an Lavendelfeldern vorbei gekommen, haben drei Hundeattacken abgewehrt und diverse Pfützen umkurvt. Dann kreuzt ein Bach mit verhältnismäßig hohem Wasserstand und ordentlicher Strömung unseren Weg. Also heißt es Schuhe und Socken aus und drüber schieben. Das Wasser entpuppt sich als wärmer als gedacht, dafür ist der gegenüberliegende Anstieg echt glitschig und tricky. Aber auch das klappt gut.

Die erste Schleife unserer Acht liegt nun hinter uns. Beim ortsansässigen Bäcker decken wir uns mit Pizza und Teilchen ein und vespern auf einer Mauer in der Sonne. Dann starten wir zum zweiten Teilstück der Runde.

Nun geht es bergauf. Oben bläst der Wind so, als ob er singt. Wir haben einen wunderschönen Blick über die Landschaft. Wieder geht es in einen Feldweg rein und nach gut hundert Metern ist Schluss. Der Lehm frisst sich an den Reifen fest, meine Kette springt ab. Ich komme nicht aus den Klickies und falle wie ein Käfer einfach um. Der anderen Hälfte meines Haushalts geht es ähnlich. Außer, dass er das mit den Klickies besser drauf hat als ich. Nichts geht mehr. Der Lehm hat sich mit Steinchen und Grasbüscheln versehen vorgenommen, die Reifen wie ein Hotdog zum ummanteln.

Nun sitze ich geduscht und mit meinem Feierabendbier auf der Veranda. Tippe und überlege, wie es wohl ist, ohne Abenteuer unterwegs zu sein.

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