#492 28° im Schatten

Die andere Hälfte meines Haushalts und ich liegen noch gemütlich im Bett und überlegen, was wir mit dem Tag anfangen wollen. Es ist halb zehn und uns ist erst einmal nach einem Kaffee zumute. Dann wollen wir weiter überlegen. Gesagt, getan. Kaffee trinken und anschließendes Frühstück ergeben, dass wir heute eine Runde joggen gehen, eine kleine Erholungspause einlegen und anschließend in die nächstgrößere Stadt fahren. Der Plan ist dort ein wenig zu bummeln und am Abend essen zu gehen.

Doch zunächst machen wir es uns im Sonnenschein auf den Stufen unserer Veranda bequem und genehmigen uns den so und so vielten Kaffee. Lesen. Lassen uns die Sonne auf die Nase scheinen. Es gibt nichts was uns drängelt oder drängt. Keine Verpflichtungen. Einfach nur in den Tag hinein leben. Das ist unsere Tagesaufgabe. Das können wir gut.

Damit ich keine unnötige Energie verplempern muss, habe ich mich sofort im Anschluss an den Schlafanzug in mein Joggingoutfit geschmissen. Bin also bereits beim in der Sonne sitzen und lesen für den Sport gewappnet. Irgendwann machen wir gemeinsam ein paar Aktivierungsübungen, Stretching et cetera und laufen los. In meinem Duracell-Tempo. Mehr Ambitionen habe ich gerade nicht.

Allerdings habe ich mit mir die stille Übereinkunft getroffen, jede Sekunde des Tages zu genießen. Es ist wunderbar, einfach durch die Felder zu laufen. Links und rechts Wein, die Berge im Hintergrund. Vögel drehen Kapriolen über der Weite der Landschaft. Die Wolken hängen tief, spiegeln sich in den Pfützen auf unserem Weg. Die Sonne bricht sich vereinzelt Bahnen und der Wind begleitet uns wie an allen vorangegangenen Tagen auch schon.

Dankbarkeit überkommt mich und ich versuche mir die Szene auf die Netzhaut zu brennen. Für kalte, dunkle Tage. Mein Speckvorrat gewissermaßen.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt. In C. war es weniger schön als gedacht. Außer einer Vielzahl von Läden wie diesem auf dem Foto. Ein Sammelsurium, wie ich es mag. Es gibt viel zu entdecken, schaut es euch genau an.

Wir haben unseren Plan geändert, sind in unseren Ferienort zurück gefahren, waren lecker essen und lassen nun den Tag ebenso gemütlich ausklingen, wie er begonnen hat.

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