Nanu, was ist hier los, denke ich mir, als ich mich auf meinem morgendlichen Gang zum Bäcker befinde. Schon von Weitem sehe ich sie. Selbst mit meinem bislang nicht ganz wachen Blick, fällt sie mir sofort auf, so rot und weiß getigert, wie sie ist. Die Katze, vor dem Eingang zur Bäckerei. Sie sitzt da und wartet. Wie ein Hund, der von Herrchen oder Frauchen dort angeleint wurde. Nur eben ohne Leine.
Das macht sie eine ganze Weile. Leute, so wie ich, gehen ein und aus. Aufgerichtet und aufmerksam schaut sie alle Personen erwartungsvoll an und zwar auf dieselbe Art und Weise, wie ich es ansonsten nur von Hunden kenne. Aber auf was macht sie sich Hoffnung? Ein Hund freut sich auf die Rückkehr seines Menschen. Tauben oder andere Vögel, die oft vor Bäckereien rumlungern, hoffen auf ein paar Krümel, die vielleicht für sie abfallen. Aber eine Katze? Das ist echt ulkig und ein Verhalten, was ich bisher noch nicht beobachtet habe. Kennt ihr das? Es sieht so ‚hundlich‘ aus.
Ich mache schnell einen Schnappschuss von der Szene. Das gelingt mir nur so halb gut, denn ich bin voll bepackt. Gar nicht so leicht, mit Handtasche, Einkaufsbeutel, Schlüssel in den Händen ein vernünftiges Foto hinzukriegen. Deshalb müsst ihr euch leider mit dem leicht unscharfen begnügen. Aber das kennt ihr ja schon (Zwinkersmiley).
Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich an einen Text vom letzten Jahr (#38 Gassi). Ein treuer Vierbeiner hält neben seinem Kackbeutel Wache, bis sein Frauchen aus der Bäckerei kommt. Zusammen trotten sie Heim. Frauchen hält dabei die Brötchentüte in der einen, Hundeleine und Kackbeutel in der anderen Hand.
Mein Morgen ist gerettet. Ich bin nun ausreichend wach und freue mich auf meinen Tag, der mir laut Terminkalender heute ein intensives, dafür ungestörtes Arbeiten verspricht.