Es ist euch bestimmt schon aufgefallen, dass ich in letzter Zeit nicht allzu viel übers Schwimmen berichtet habe. Das ist, leider, ganz richtig. Ich war in dieser Saison wenig im Freibad. Warum? Keine Ahnung, es hat irgendwie nie richtig gepasst. Nach dem Motto: irgendwas ist immer. Gestern Abend nun, haben die andere Hälfte meines Haushalts und ich beschlossen, heute früh schwimmen zu gehen.
Damit nichts dazwischen kommt und ich in meiner morgendlichen Transusigkeit nichts vergesse, lege ich alles bereit. Checke meine Schwimmtasche, die natürlich bestens präpariert ist.
Ich parke mein Rad im Fahrradständer vor dem Freibad und bin erstaunt, dass anscheinend wenig los ist. Bei dem schönen Wetter? Nun gut. Um so besser für mich. Tatsächlich sind die beiden Schwimmer-Bahnen überschaubar gefüllt.
Das Wasser ist wie immer herrlich. Ich ärgere mich ein wenig über mich selbst, dass ich es in diesem Jahr nicht öfter hierher geschafft habe. Dieser Umstand spornt meine Motivation an. Lasse mich folglich nicht lumpen und paddle los. Als sich die andere Hälfte meines Haushalts gen Büro verabschiedet, habe ich das Becken für mich.
Wahnsinn, das passiert selten. Ich kann mein Glück kaum fassen und denke gar nicht daran, mich jetzt schon an den Schreibtisch zu setzen. Ich schicke einen Dank ans Universum, dass keine wichtigen Termine auf mich warten, ich meinen Badespaß genüsslich auskosten kann.
Das Wasser liegt still und glitzernd vor mir. Was für eine Einladung. Im Überschwang dieser Gefühle und weil ich es bisher noch nie getan habe, mache ich mich auf meiner Bahn breit. In einem großen, weiten Bogen schlage ich beide Arme gleichzeitig vor mir zusammen, tauche mit Armen, Kopf und Körper unter Wasser. Bewege mich in einer Welle, kicke mit den Beinen während Oberkörper und Arme wieder aus dem Wasser auftauchen. Ich schwimme Delfin. Fünfzig Meter für mich. Phantastisch.