#545 im Ländle unterwegs

Ich liege auf dem Sofa, bin brotfertig. Brotfertig aber zufrieden mit mir und meiner heutigen Radtour durchs Ländle. Auf die Schwäbische Alb. Rauf und runter. 95 Kilometer, knapp 1500 Höhenmeter in unter fünf Stunden Nettozeit. Das macht exakt – ich habe es ausgerechnet – eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 19,5 km/h. Klar, gibt es immer Leute, die viel mehr und viel schneller und viel besser unterwegs sind. Aber es gibt sogar noch mehr, die das eben nicht sind.

Heldenhaft. Rundum glücklich. Brotfertig. Mit salziger Haut, liege ich verschwitzt auf dem Sofa. Ist mir egal. Ich muss erst ein Nickerchen machen, bevor hier auch nur irgendwas weiter geht.

Heute habe ich alles richtig gemacht, wie ich im Nachhinein konstatiere. Außerdem hatte ich Glück. Selbst bei dieser Tour, die ausweislich kein Radrennen ist, gab es Stürze, stand der Rettungshubschrauber am Straßenrand, haben mich Rettungswagen überholt. Leider passiert immer wieder etwas. Aufgrund von zu hoher Risikobereitschaft? Vielleicht. Vielleicht aufgrund von Unachtsamkeit oder einem dummen Zufall? Das gilt für alle auf der Straße. Egal ob zwei oder vier Räder, ob mit oder ohne Motor.

Ich bin beschäftigt, hoch und runter zu schalten. Meine Beine sind gut. Ich überhole, am Berg und auf der Ebene. Endlich. Endlich scheint der Knoten geplatzt zu sein. Ich bin nun diejenige, die vorbeizieht und nicht mehr umgekehrt. Das macht Spaß, motiviert mich. Ich habe Erfolg. Ganz was Neues. An einem Kreisverkehr trennen sich die unterschiedlichen Strecken. Ich bin mit Schauen beschäftigt, habe nicht aufgepasst. Bevor ich falsch abbiege, drehe ich eine Runde und frage beim Streckenposten nach. Sicher ist sicher. Trotz aller Euphorie möchte ich nicht riskieren, auf eine der viel längeren Runden zu geraten.

Was mir in Erinnerung bleibt, ist ein schöner Tag, eine schöne Strecke mit tollen Aussichten in einer wunderschönen Landschaft. Viele freundliche Gesichter. Überall.

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