Heute geht nichts vorwärts, gar nichts. Ich fühle mich gefangen in einer ewigen Widerholungsschleife. Das könnte natürlich eventuell mitunter auch daran liegen, dass ich von vorneherein weiß, dass es schief gehen wird. Dass ich maximal genervt sein werde. Dass ich den ganzen PC-Kram am liebsten aus dem Fenster wollen werfen werde. Tja, und genauso ist es auch. Habe ich es nicht gleich gesagt?
Ich sitze vor meinem Laptop und versuche mich an der 2-fach Authentifizierung für meine Versicherung. Den Brief mit dem Code habe ich erhalten, die App ist aufs Handy geladen und dann passiert das, was mir immer passiert. Es klappt nicht. Weil ich keine Lust habe, den dämlichen Anweisungen zu folgen, keinen Nerv habe, es dauert zu lange. Oder weil ich einfach zu blöd bin. Mit großen Augen lese ich verzweifelt den Satz: „Sollte es Probleme geben, klicken Sie in der Leiste x auf y.“ Hä? Hier gibt es keine Leiste.
Hin und her gerissen zwischen Lachen und Weinen versuche ich mein Bestes und dann naht endlich meine Rettung. Die andere Hälfte meines Haushalts kommt vom Joggen zurück. Er spürt sofort meine Verzweiflung, fragt, was los ist. Noch etwas außer Atem setzt er sich neben mich und versucht mein Problem zu verstehen. Ich wiederum versuche meinen Frust nicht an ihm auszulassen, ihn nicht anzuschnauzen, sondern sachlich zu schildern, was los ist. Dann überlasse ich ihm das Terrain. Ab und zu muss ich mein Passwort eingeben oder mit meinem Finger aufs Display drücken. Das ist alles. Schwups, ich bin eingeloggt, es funktioniert. Sogar der angeforderte Kilometerstand meines Fahrzeugs ist eingegeben. Halleluja. Ich bin erleichtert.
Zu guter Letzt möchte das Programm von mir wissen: gefällt dir die App? Ich tippe in der Hoffnung auf „ja“, bloß nicht wieder gefragt zu werden.