#573 weggefegt

Seufzend ziehe ich die Socken über meine Füße mit ihren aufwendig pedikürten und mit rotem Nagellack versehenen Zehennägeln. Das hat gar keinen Sinn gemacht, diesen Aufwand zu betreiben, denke ich mir beim Blick aus dem Fenster und dem strömenden Regen, der das Wochenende über schon mein Begleiter ist. Wie schön wäre es, sie in Flip Flops luftig durch die Gegend zu tragen. Nur gut, dass ich mir keine extra schicken Sandalen für diese Saison gekauft habe.

Alles in allem ist das Bild, das sich mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite zeigt, sinnbildlich für meine Gemütslage. Einfach ein trauriger Anblick. Der Sommer scheint wie weggefegt zu sein, nur der Besen ist übrig, hat seine Dienste erledigt.

Der Spruch mit dem schlechten Wetter und der schlechten Kleidung, nun diesen hat sich wohl ein Zweckoptimist ausgedacht. Schließlich ist Sonnenschein ein Seelenstreichler, jedenfalls für mich. Ein externer Akku quasi, der die Lebensgeister zusätzlich aktiviert. Ja, ja, ich stelle fest, dass ich genau das tue, was ich hier gar nicht gerne machen möchte, ich beschwere mich, jammre rum. Nun, dagegen hilft nur eins: mich mit anderen Dingen ablenken.

Aufgeräumt habe ich. Meine Ablage ist erledigt. Mein Plan für nächste Woche mit seinen to does ist im Kopf abgespeichert. Nächste Woche geht es zum Triathlon nach Frankdings, weshalb ich, ob ich will oder nicht, noch trainieren muss. Die andere Hälfte meines Haushalts und ich versuchen in der Wetterapp ein trockenes Zeitfenster zu finden, in welchem wir zum Fitnessstudio radeln können. Dort geht es für mich aufs Laufband. Intervalltraining. Wenn ich dann nassgeschwitzt und stinkig bin, werfe ich ein paar alte Klamotten über und radle weiter zum Freibad. Schwimmtraining. Positiv wird sein, dass wenig los ist. Danach dann ein Kaffee auf dem Balkon. Ach nein, wird wohl eher eine heiße Tasse Tee auf dem Sofa werden.

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