Einfach mal die Sachen liegen lassen, sich nicht weiter drum kümmern müssen und darauf vertrauen, dass nichts passiert. Ein Hoch auf unbeschwerte, kindliche Unbekümmertheit. Schade, dass wir uns viel zu wenig davon bewahren, viel zu wenig aus der Kindheit in unsere Erwachsenenwelt hinüber retten. Wie würde die Welt wohl aussehen? Was wäre dabei anders?
Gewiss gibt es Kinder, die bereits im Kleinkindalter alles andere als nett und niedlich sind. Schließlich können selbst Kinder herausfordernd sein, so meine Erfahrung. Da gibt es nichts dran zu rütteln und ich bin mir sicher, dass jeder von uns ein Kind kennt, das auf unangenehme Weise anstrengend ist. Ich erinnere mich noch gut an die ein oder andere Szene, die ich als junge Mutter erlebt habe.
Meine Große hat eine Schulfreundin. Grundschule. Deren Mutter hatte die glorreiche Idee, dass unsere Kinder abwechselnd einmal wöchentlich zur jeweils anderen nach der Schule mit zum Mittagessen plus Hausaufgaben gehen könnten. Nun. Das hat nicht lange funktioniert. Vielleicht drei oder vier Wochen. Warum? Ja, es war für mich nicht einfach, das Kind essenstechnisch zufrieden zu stellen.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie anstrengend Kinder beim Essen sein können. Was alles nicht gemocht wird. Schon gar nicht, wenn es nicht die eigene Mama gekocht hat. Blöd nur, dass meine Tochter, völlig unkompliziert, mir jedes Mal beim Abholen freudestrahlend in den Armen lag und mir erzählt, wie lecker es war. Das hat mir natürlich gestunken. Wie gerne hätte ich es gehabt, dass sie ebenfalls rum zickt. Hat sie aber nicht. Ja, ich höre bereits eure Einwände, dass das dann nur an meinen Kochkünsten gelegen haben kann. Diese Zweifel, sage ich euch, hatte ich tatsächlich. Wahrscheinlich war ich nicht gut genug. Kann schon sein. Ich mag mich nicht rechtfertigen, hatte allerdings mit anderen Kindern keine Probleme. Ehrlich.