Ein langer Tag geht zu Ende, ein aufregender steht kurz bevor. Da fällt es mir schwer zu entscheiden, welches Thema ich heute wählen soll. Sport oder Stadterlebnis? Ich scrolle durch die Fotos des Tages, lasse die einzelnen Stationen Revue passieren und entscheide mich, ihr könnt es unschwer erraten, für den Städtetrip. Triathlon folgt (wahrscheinlich) morgen.
Fragt ihr euch, warum ich daran zweifeln kann? Das liegt daran, dass ich nicht vorhersagen kann, was mich morgen beschäftigen wird. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich von meiner Teilnahme berichte und wie es mir ergangen ist. Doch die Erfahrung zeigt, dass ich mir auch selber mal ein Schnippchen schlage, meine Gedanken, meine Finger etwas anderes hervorbringen, als ich es vermutet habe. Diese Körperteile funktionieren autonom.
Von dort, wo unser Hotel liegt, fahren die andere Hälfte meines Haushalts und ich mit der S-Bahn nach Mainhattan rein. Erst zum Hauptbahnhof und dann noch mit zwei U-Bahnlinien weiter nach Sachsendings auf die andere Seite des Flusses. Wir laufen kreuz und quer, hoch und runter durchs Tunnelsystem der Öffis. Die Stationen sind größer und tiefer als bei uns. Insgesamt kommt es mir sowieso so vor, als habe die Stadt deutlich mehr Bums als unsere Landeshauptstadt.
Wir sind in einer wichtigen Mission unterwegs und erreichen bald unser Ziel. Nachdem alles schnell und problemlos erledigt ist, entscheiden wir uns oberirdisch zur Innenstadt zu laufen. Sightseeing. Ein wenig Großstadtflair genießen, bevor die nächste Tagesaufgabe, die wieder was mit Sport zu tun hat, auf uns wartet.
Es ist voll. Touris, Sportler, Einheimische. Die Menschen um uns sind alle busy. Eine Autoschlange schließt sich der nächsten an. Alles ist verstopft. Das ist chaotischer als bei uns. Tatsächlich habe ich noch nie so viele Fahrer hupen gehört, wie hier. Es fehlt nicht viel und ich fühle mich verkehrstechnisch wie in Paris*.
*New York würde an dieser Stelle, allein wegen des Titels, mehr Sinn ergeben. Nur, da war ich noch nie.