#588 da wird ja der Schnaps in der Pfanne verrückt

Schon wieder eine Redewendung (#587 zu tief ins Röhrle geschaut). Ohne mein Zutun scheint eine Redewendungs-Woche angebrochen zu sein. Ich habe wirklich keine Ahnung, wieso. Nun, da es sich anscheinend nicht vermeiden lässt, akzeptiere ich das Unvermeidbare und erzähle euch, was mir heute über den Weg gelaufen ist.

In der Ferienzeit ist die Parkplatzsituation bei uns entspannt. Ich stelle meinen Wagen ab, trete den Rest des Heimwegs zu Fuß an, laufe vor mich hin grübelnd los. Plötzlich schrecke ich auf: habe ich alle Fenster im Auto hoch gefahren, habe ich abgeschlossen? Ich lamentiere gar nicht mit mir, drehe einfach um. Im Umdrehen beschließe ich, nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern einen kleinen Schlenker zu machen.

Zunächst: natürlich ist alles zu und verschlossen, klaro. Wenn ihr euch für den Grund meines Umwegs interessiert, tja, mir kam gerade eine Frau auf dem Gehweg entgegen und ich will meine Unzulänglichkeit damit kaschieren, dass ich eine Wegänderung vortäusche. Mir kein spleeniges Vergewissern angelastet wird. Blöd, ich weiß. Aber melde sich die Person bei mir zu Wort, die diese Anfälle nicht kennt.

Wie es Umwege oft an sich haben, bietet mir auch dieser gleich eine Fülle an Inspiration. Ich kehre mit reicher Ausbeute überaus zufrieden heim. Eines meiner Fundstücke hat am helllichten Tag sogar was mit Gespenstern zu tun. Nicht schlecht, oder?, dafür, dass ich vielleicht dreihundert Meter weiter gelaufen bin als ohne Auto-zu-Nachschauen.

Die Flaschenrosette unter dem Baum im Grün zwischen Trottoir und Straße hatte ich bereits registriert, bislang aber noch nicht fotografiert. Sieht eigentlich ganz cool aus. Eine etwas andere Deko, eine etwas exzentrischere Beetgestaltung. Andererseits schießen mir folgende Fragen durch den Kopf: wer trinkt so viel?, warum die Mühe?, was will mir das Kunstwerk sagen?, wer räumt das Altglas wieder weg?.

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