Meine Routine führt mich heute in den Supermarkt. Einkäufe erledigen für das Wochenende und für kommende Woche. Anders als gewöhnlich, habe ich mir genau überlegt, was ich in den Tagen kochen möchte. Schließlich starten wir Ende nächster Woche in den Urlaub und bis dahin habe ich gerne „reinen Tisch“.
Es ist wie ein kleiner Wettkampf für mich, alles was offen ist in den letzten Tagen vor dem großen Sommerurlaub zu verbrauchen. Meistens komme ich dann kurz vor der Abreise auf die Idee, den Kühlschrank auszuwischen oder die Tiefkühltruhe abzutauen. Ist doch praktisch, wenn es kaum Inhalt gibt, der extra ausgeräumt oder zwischengelagert werden muss, finde ich. Da nächste Woche einige Termine anstehen, nehme ich mir die Instandhaltungsmaßnahmen dieses Mal nur „add on“ vor. Je nachdem, ob es reinpasst oder nicht.
Im Moment allerdings, möchte ich gerne etwas anderes erzählen. Etwas, das ich vorhin im Supermarkt beobachtet habe.
Ich bin noch ganz am Anfang meiner Einkaufsrunde, die, wie oftmals üblich in Supermärkten, beim Obst und Gemüse startet. Außer ein paar Bananen brauche ich nichts. Nachdem ich diese abgewogen, per Handscanner erfasst und eingepackt habe, drehe ich mich um. Dabei sehe ich, wie ein alter Mann im Vorbeilaufen sein Bonbonpapier auf die Pflaumen legt. Dann hält er sich wieder am Griff seines Rollators fest und schiebt hinter seiner Begleitung her.
Ob der Mann sich in seinem Leben viel „über die Jugend von heute“ aufgeregt hat, frage ich mich spontan. Und bin gedanklich gleich weiter bei der Redewendung „Alter schützt vor Torheit nicht“. Passt im eigentlichen Sinne nicht, aber im erweiterten schon. Die Verteilung der Menschen mit und ohne Blick für ihre Umwelt ist offensichtlich altersunabhängig, geschlechtsneutral und nicht an körperliche Unversehrtheit geknüpft.
Ich nehme das Papier, stecke es mir in die Tasche und werfe es daheim in den Müll.