Uff, mehr fällt mir im Moment nicht ein, muss ich euch ehrlicher Weise gestehen. Uff, geschafft. Mein aktueller Blick – siehe Foto – entschädigt für die (selbstgewählte) Anstrengung der letzten vier Tage. Deswegen jammere ich nur ein wenig. Ein ganz kleines Bisschen. Immerhin habe ich dreihundertfünfzig Kilometer weit mein Gepäck rund zwölfhundert Höhenmeter rauf, und hier her geschleppt. Jetzt könnt ihr euch bestimmt vorstellen, warum jedes Gramm Gewicht zählt.

Warm war es on the road. Meistens ging zum Glück ein kleines Lüftchen, dass die Sache gut verträglich gemacht hat. Allerdings ist nach sieben Stunden auf dem Rad ein Schattenplatz wirklich angenehm. Heute war uns der Wetter- und Asphaltgott hold gesonnen. Neben ein paar Schleierwölkchen waren die Straßen im Großen und Ganzen gut befahrbar. Kein Vergleich zu gestern jedenfalls. Das macht viel aus, wenn’s rollt.

Neapel haben wir gestern mit einer Stunde Verspätung verlassen, weil neben uns ein fünfzehnstöckiges Kreuzfahrtschiff angelegt hat. Beeindruckendes Manöver und anschließend ein beeindruckender Blick auf die Stadt am Vesuv, die in der untergehenden Sonne langsam verschwunden ist und uns ihre Lichter der Nacht als Abschiedsgruß hinterher geschickt hat.

Nach einer kurzen Nacht und einem ebenfalls kurzem Hin und Her zwischen mir und der anderen Hälfte meines Haushalts ging es aufs Rad und nicht per Regionalbahn von Palermo nach Cefalu, wo wir nun ein paar Tage rasten werden. Das Meer liegt uns glasklar zu Füßen. Natürlich war ich schon im Wasser. Vor der Dusche, dem Ankommensbier und dem Powernap, dafür nach dem Zeltaufbau und dem Klamottenwaschen.

Das ist ein Ausblick, findet ihr nicht auch? Ich sitze im Schatten eines Olivenbaums und tippe mit dem Tablet auf dem Schoß, die Füße auf dem zweiten Monoblock, den wir uns, wie auch ein Tischchen, organisieren konnten. Also alles da, was wir brauchen. Nachher geht’s zum Essen. Doch bis dahin, bis dahin liegt noch jemand im Zelt…und macht ein Nickerchen.

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