#623 Welcome back

Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, mein Gefühl, mit dem ich heute Morgen das Haus verließ. Mein Blick, gleichfalls skeptisch wie bei der Möwe und selbst ohne ihren Lidstrich und Smokey Eyes vielsagend. „Sprich mich bloß nicht an, es ist definitiv noch viel zu früh dafür“. Herrje, Weckerklingeln um Null Sechshundert. Der frühe Morgen kann mich mal.

Doch ich konnte verdrießlich dreinschauen wie ich wollte, es half alles nichts. Ich musste die Pofe verlassen, duschen, mich in mein Bürooutfit werfen und dann ging es auch schon los. Mein Vater sagte früher immer am ersten Schultag nach den Sommerferien: „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens wieder“.

Ich hatte das Glück, dass der Verkehr rollte. Ein Umstand, der sich mit zunehmender Herbst- und Wintersaison verschlechtern wird. Ein mir bekannter Fakt, den ich aus vielen Jahren im ewigen Kreislauf der Berufstätigkeit kenne. Und der deshalb so bedauerlich ist, weil er meine Freizeit doch beträchtlich einschränkt. Oder einschränken kann. Von dieser Warte betrachtet, sind das die kleinen Freuden im Alltag, die schon beträchtlich zu meiner Aufmunterung beitragen, wenn das mal kein Problem ist.

Sofort nachdem ich das Büro betreten hatte, war er präsent, der mir wohlbekannte Büroduft. Weder schlimm oder gar unangenehm, riecht es dennoch nach Arbeit. Kennt ihr das auch, dass viele Räumlichkeiten ihre eigene Atmosphäre mitbringen? Bestimmt.

Meine Frage an meine Kollegin nach eventuellen Katastrophen, wurde lässig beantwortet. Es sei ruhig gewesen, sagte sie, gab mir die ersten wichtigen Infos, was mir die Möglichkeit eines angenehmen Einstiegs ermöglichte. Wir konnten also ein wenig plaudern, zu zweit, dann zu dritt und es war schön, alle wohlbehalten anzutreffen. Die, die später hereinschneiten, waren ebenfalls aufgeräumt. Eine gute Stimmung ist erhellend nach drei Wochen Abstinenz und lässt den Urlaub ein wenig nachwirken. Morgen kann schließlich alles schon wieder ganz anders aussehen.

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