An manche Dinge erinnern wir uns ein Leben lang. Ich stolpere in diesem Zusammenhang immer wieder über „Geranien und Kaffeesatz“. So hieß der Ratgeber, den wir Frischvermählten als Eintritt in die Ehe bekommen haben. Heute kommt es mir wie aus der Zeit gefallen vor. Aber damals war das sehr praktisch. Kennt ihr das auch? Fällt euch dazu spontan was ein?
Nun, diese Ratgeber bestand aus zwei Bänden, gespickt mit hilfreichen Tipps rund um Fleckentfernung und Hilfe bei der Bekämpfung von Blattlausbefall an Zimmerpflanzen. Ich muss schmunzeln, wenn ich mich daran erinnere.
Lustiger Weise sind die Probleme, mit denen wir es heutzutage zu tun haben keine grundsätzlich anderen als diejenigen, die im Buch behandelt wurden. Flecken und Blattläuse sind noch nicht verschwunden. Nur tippen wir unsere Frage jetzt ins Handy und können aus der Vielzahl von Antworten aussuchen. Uns rundum schlau machen. Aber es geht viel einfacher.
Einige Leute besitzen eine künstliche Mitbewohnerin, Alexa. Sie antwortet geduldig auf alle Fragen und es ist gar nicht mehr notwendig, einen Text selber zu lesen. Warum die gängigen Sprachassistenten stets weiblich sind, ist eine andere Frage.
Sprachsteuerung ist allerdings ein gutes Stichwort. Seit neuestem können wir nämlich per Sprachsteuerung unserer Fernbedienung TV-Programme und sämtliche Apps aufrufen. Ein bevorzugtes Gimmick der anderen Hälfte meines Haushalts. Meistens. Sein schwäbisch angehauchter Zungenschlag kann schon mal ignoriert werden oder es kommt der schriftliche Hinweis: „ich habe dich nicht verstanden“. Allerdings ist es oft nur das Timing, das nicht passt.
Als das heute wieder mal der Fall ist und er ein genervtes: „leck mich am Arsch“ von sich gibt, erscheint folgende schriftliche Antwort am unteren linken Bildschirmrand: „Leck mich am Arsch kenne ich nicht. Bitte sag etwas wie: zeig mir lustige Katzenvideos auf You Tube“. Wirklich! Welch feinsinniger Humor selbst in einer Sprachsteuerung stecken kann.