Bei dieser Überschrift ahnt ihr es bestimmt schon, was jetzt kommt. Ja, ja, Geschichten aus dem Fitnessstudio. Gut, wem das zu langweilig ist sei gesagt, es passiert selbst bei den immer gleichen Abläufen Unvorhergesehenes oder es kommt zu Begegnungen der anderen Art.
Neuerdings, oder besser ausgedrückt, ich kann gar nicht genau sagen, wie neu er wirklich ist, gibt es einen Posingraum. Als wären dafür nicht bereits genügend Spiegel an den Wänden vorhanden. Aber ich sehe es ein: wer vor einem Publikum bestehen möchte, sollte ungestört üben können, seine Muskeln gekonnt und elegant zu präsentieren.
Während ich meine Klimmzüge an der Klimmzugmaschine ausführe, sehr moderat versteht sich, beobachte ich den Verkehr in und aus dem Raum hinaus, ohne ihn einsehen zu können. Nun gut, etwas Privatsphäre sei den Posern erlaubt. Natürlich haben alle ihr Handy in der Hand. Die Show muss für die Nachwelt und den eigenen Fanclub festgehalten werden. Und ich kann so flapsig darüber sprechen, weil es nicht meine Welt ist. Aber, was soll ich sagen, auch hier gilt, dass jeder und jede nach eigener Fasson selig werden darf. Da steht mir kein Urteil zu. Schmunzeln darf ich allerdings schon ein kleines bisschen, oder?
Unter der Dusche der Damenumkleide geht es dann mit Kuriositäten weiter. Ich habe festgestellt, dass entweder überhaupt nicht geredet wird oder ich zugetextet werde, obwohl ich keine weitere Gesprächsbereitschaft über ein freundliches Hallo und ein paar belanglose Worte hinaus signalisiere. In diesem speziellen Fall werde ich angesprochen, warum ich ohne Badelatschen unter der Dusche stehe. Ungefragt bekomme ich alles zum Thema Warzen und deren Hartnäckigkeit erklärt. Erfahre, wie sich der Leidensweg meiner Duschgesellschaft gestaltet.
Ich antworte freundlich, jedoch einsilbig, weil mir wirklich nichts Substanzielles zu dieser Problematik einfällt und bin froh, dass ich es gewohnt bin, mich beim Duschen und Anziehen zu beeilen.
